NEUSTIFT. Mit ihrem prachtvollen spätbarocken Saal und ihren rund 95.000 Büchern zählt die Bibliothek des Klosters Neustift zu den bedeutendsten historischen Bibliotheken in Tirol und im Alpenraum. Als besondere Schätze verwahrt die Neustifter Stiftsbibliothek etwa 100 mittelalterliche Handschriften, die teils im Kloster selbst geschrieben und mit kostbaren Miniaturmalereien ausgeschmückt wurden. Diese Codices werden in wechselnder Auswahl im Bibliothekssaal ausgestellt, darunter derzeit auch die mit Abstand älteste Handschrift. Sie stammt aus dem 10. Jahrhundert und ist damit älter als das 1142 gegründete Kloster selbst. Es handelt es sich um eine Abschrift der „Dialoge“ über das Leben und die Wunder der frühen italienischen Heiligen von Papst Gregor dem Großen. Der in lateinischer Sprache und in karolingischer Schrift abgefasste Codex befand sich ab dem 12. Jahrhundert im Besitz des Benediktinerinnenstifts Sonnenburg. Wann und wie er nach Neustift gelagte, ist unklar.
Näheres über die Neustifter Handschriften und über die Geschichte der Stiftsbibliothek erfahren Interessierte bei einer Sonderführung am Freitag, den 24. Oktober, dem diesjährigen „Tag der Bibliotheken“, um 14.30 Uhr.
Anmeldung unter: booking@kloster-neustift.it; +39 0472 694951